ENERGIEregion Nürnberg e.V.
20.03.2020

Doktorand der Hochschule Coburg entwickelt neues Verfahren, welches es ermöglicht in der Hochspannungstechnik auf Schwefelhexafluorid zu verzichten.


Schwefelhexafluorid SF6 hat eine fünfmal höhere Dichte als normale Luft, es ist schwer, es ist preiswert, es ist das perfekte Isoliergas beispielsweise für elektrische Schaltanlagen – gewesen. Denn heute kennt man den gravierenden Nachteil dieser Schwefel-Fluor-Verbindung: Der Treibhauseffekt ist bei SF6 23.800 Mal schlimmer als bei Kohlendioxid. „Schwefelhexafluorid hat das größte Treibhausgaspotenzial aller bekannten Gase“, sagt Andreas Hopf. Er hat Elektrotechnik bei Prof. Dr. Michael Rossner an der Hochschule Coburg studiert und gerade in Kooperation mit der TU Ilmenau seine Promotion abgeschlossen. Dafür hat er erforscht, wie SF6 in der Hochspannungstechnik mit umweltfreundlichen Gasen ersetzt werden kann.

Der Ansatz ist bereits 100 Jahre alt: „Damals wurde viel mit gewöhnlicher Luft isoliert, dann wurde SF6 entwickelt und die Vorteile waren so groß, dass die anderen Untersuchungen nahezu in Vergessenheit gerieten.“ Hopf nahm sie als Grundlage, nutzte Computertechnik und neue Messmethoden, um die Durchschlagspannung in unterschiedlichen Szenarien zu berechnen. Als Ergebnis seiner Arbeit können nun Luft-isolierte Hochspannungsbetriebsmittel bis zur 420-kV-Spannungsebene entwickelt werden. „Oder einfach gesagt: Wir ersetzen das schlimmste Treibhausgas durch Luft. High Tech made in Franken!“


Text: Natalie Schalk, Hochschule Coburg

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