ENERGIEregion Nürnberg e.V.
06.10.2021

Startschuss für innovatives Kraft-Wärme-Kopplungs-System

An der Universität Bayreuth ist nach zwei Jahren Bauzeit das bundesweit erste innovative KWK-System in den Probebetrieb gegangen. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt unter anderem vom ENERGIEregion-Mitglied ZET, dem Zentrum für Energietechnik der Universität Bayreuth.


Offizielle Aufnahme des Probebetriebs durch v.l. Dr. Ulrike Wolf (Ministerialdirigentin im Bayerischen Wirtschaftsministerium), Jürgen Bayer (Geschäftsführer Stadtwerke Bayreuth) und Thomas Ebersberger (Oberbürgermeister Bayreuth). Foto: Universität Bayreuth

Der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) kommt bei der Energiewende eine wichtige Rolle zu: KWK-Anlagen arbeiten besonders effizient, da sie neben Strom auch Wärme erzeugen. Mit der Reihe "KWK vor Ort" möchte das Bayerische Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie über die KWK-Potenziale informieren. Nach Stationen in sechs bayerischen Regionen ist die Reihe am 6. Oktober 2021 an der Universität Bayreuth beendet worden. Highlight: Nach zwei Jahren Bauzeit ist hier im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der bayerischen Staatsregierung das bundesweit erste iKWKS – innovatives KWK-System – in den Probebetrieb gestartet. Insgesamt wird das iKWKS auf dem Bayreuther Unicampus den Ausstoß von rund 5.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) pro Jahr vermeiden.

"Damit kommen wir einen beträchtlichen Schritt weiter auf unserem Weg zu einem "Green Campus". Für diesen haben wir uns als eine der ersten Universitäten in Bayern eine verbindliche Nachhaltigkeitsstrategie gegeben. Wir verpflichten uns darin auf klare nachprüfbare Ziele unter anderem zur Ressourcenschonung und zu mehr Energieeffizienz. Passender könnte die Universität Bayreuth als Ort für das erste iKWK-System in Bayern – und auch ganz Deutschland – also nicht sein", erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible in seiner Ansprache. Wissenschaftlich wurde das Projekt vom ZET, dem Zentrum für Energietechnik der Universität Bayreuth, und dem IfE, dem Institut für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden. "Die Optimierung und Flexibilisierung der technischen Anlagen ist Schwerpunkt des Forschungsprojektes „Intelligente Wärme- und Kälteversorgung der Universität Bayreuth (IKUWU)“. In Form der wissenschaftlichen Begleitung durch unser ZET fließen aktuelle Forschungsansätze in die Betriebsoptimierung ein" , sagt Dr.-Ing. Florian Heberle, ZET-Geschäftsführer an der Universität Bayreuth.

In sogenannten "innovativen KWK-Systemen" arbeiten Blockheizkraftwerke (BHKW), Wärmepumpen und elektrische Wärmeerzeuger im Verbund, um eine größtmögliche Flexibilität bei der Energiebereitstellung zu erreichen. Für das iKWKS auf dem Bayreuther Unicampus wurde ein Neubau errichtet, in dem ein BHKW mit ca. 3,35 MW elektrischer und 3,3 MW thermischer Leistung in Verbindung mit zwei Luft-Wärmepumpen mit jeweils 180 kW Anschluss-leistung installiert wurden. In das iKWKS integriert wurde eine vorhandene Power-to-Heat-Anlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von 6 MW, die direkt mit dem iKWKS-BHKW verbunden ist.

Das Erdgas-BHKW ist neben den Großwärmepumpen und dem Elektrodenkessel ein zentrales Element des iKWKS. Links im Bild: ZET-Geschäftsführer Dr.-Ing. Florian Heberle bei der offiziellen Aufnahme des Probebetriebs. Foto: Universität Bayreuth
Die Zentrale des Heiz- und Kältenetzes der Universität Bayreuth, welches durch das iKWKS versorgt wird. Foto: Universität Bayreuth

Kooperation mit den Stadtwerken Bayreuth

Die Wärme- und Kälteversorgung der Universität Bayreuth erfolgt durch die Stadtwerke Bayreuth. Hierfür betreiben die Stadtwerke zwei Wärme- und Kältezentralen, die an unterschiedlichen Punkten auf dem Unicampus in zwei Wärmenetze und ein Kältenetz einspeisen. Um die Energieversorgung zukunftsfest aufzustellen, haben die Stadtwerke bereits 2018 erfolgreich ein Gebot in der ersten Runde der Ausschreibungen für "innovative KWK-Systeme" (iKWKS) nach dem KWK-Gesetz platziert und einen Zuschlag erhalten.

"Als absolut verlässlichen, konstruktiv mitwirkenden und aktiven Partner haben sich seit vielen Jahren die Stadtwerke Bayreuth erwiesen", konstatiert LBD Reinhard Schatke, Leiter der Zentralen Technik der Universität Bayreuth. "Diese Innovationskraft und Stärke unseres Partners stehen besonders heute mit einem innovativen Kraft-Wärme-Kopplungs-System im Mittelpunkt. Intelligente Vernetzung und der Betrieb hoch wirtschaftlicher, technischer Anlagen sparen jedes Jahr rund 5.000 Tonnen CO2 gegenüber dem bisherigen Betrieb."

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger schätzt ein: "Die Verbindung der besonders effizienten KWK-Technologie mit erneuerbaren Energien zur Wärmeerzeugung, deren gemeinsame Steuerung und die Verknüpfung über Wärmenetze und Speicher ist ein komplexes System, aber auf jeden Fall ein bayerisches Vorzeigeprojekt mit Partnern aus Energiewirtschaft und Wissenschaft."

 

Quelle: Pressemitteilung Universität Bayreuth

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