ENERGIEregion Nürnberg e.V.
06.10.2021

Nahwärmenetz Nordhalben wird optimiert

Das Netz des Marktes im oberfränkischen Landkreis Kronach soll bald intelligenter und effektiver arbeiten. Dafür sorgt ein gemeinsames Forschungsprojekt der Hochschule Hof und der Bioenergie Nordhalben eG zusammen mit dem ENERGIEregion-Mitglied ENERPIPE GmbH und der HDG Bavaria GmbH.


Gruppenbild: Markus Pöhnlein (Bioenergie Nordhalben eG), Prof. Dr. Tobias Plessing (Hochschule Hof/iwe), Dr. Andy Gradel (Hochschule Hof/iwe), Tobias Wirth (Hochschule Hof/iisys), Ulrich Detsch (Redakteur Bayrischer Rundfunk), Michael Pöhnlein (1. Bürgermeister Markt Nordhalben und Vorstand Bioenergie). Foto: Hochschule Hof

Bereits seit dem Jahr 2018 läuft das Projekt „PuLaMa“, das an der Hochschule Hof zwischen dem Institut für Wasser- und Energiemanagement (iwe) sowie dem Institut für Informationssysteme (iisys) koordiniert wird. Gemeinsam arbeitet man daran, im bestehenden Nahwärmenetz der Bioenergie Nordhalben eG, an dem 43 Gebäude angeschlossen sind, die Verluste im Gesamtsystem zu reduzieren.

Simulation verdeutlicht Einsparpotentiale

 

„Wir verwirklichen dies durch die Entwicklung eines innovativen Pufferspeicher- und Lastmanagements, das sich am Nutzerverhalten orientiert“, so Professor Dr. Tobias Plessing, Institutsleiter am iwe. Vor Ort wurden darum in den letzten drei Jahren unzählige Verbrauchsdaten erhoben und analysiert. „Durch die Installation digitaler Übergabestationen können wir mit den realen Daten nun unterschiedliche Regelstrategien und Einstellungen simulieren und so Lösungen für einen möglichst effizienten Betrieb zu finden“, erläutert der leitende Ingenieur Dr. Andy Gradel. So kann das Wärmenetz durch eine entsprechend intelligente Regelung - d.h. durch eine simultane Beladung der Hausspeicher – häufiger auskühlen und ist daher energieeffizienter. Zusammen mit seinen Kollegen Tobias Wirth und Matthias Kreuzer hatte Gradel viele Vor-Ort-Termine in Nordhalben absolviert.

Anreize zum Energiesparen

 

Parallel dazu erhalten die Abnehmer des Nahwärmenetzes eine digitale Benutzeroberfläche, welche den individuellen Verbrauch der Haushalte jederzeit in Echtzeit zugänglich macht. „Dies verschafft einen deutlich besseren Überblick über die eigenen Verbrauchsspitzen, wodurch Einsparpotentiale schnell sichtbar werden. Die Genossen erhalten somit Anreize für geldwerte Einsparungen. Wir unterstützen dies zusätzlich durch den Zugang zu anonymisierten Vergleichsdaten“, so Prof. Dr. Rene Peinl, Leiter des Instituts für Informationssysteme (iisys) an der Hochschule Hof.

Verbesserungspotenzial nutzen

 

„Als Betreiber möchten wir durch die Kooperation mit der Hochschule Hof die schon jetzt CO2-neutrale Wärmeerzeugung der Bioenergie Nordhalben eG mit wissenschaftlichen Methoden weiter optimieren. Die Untersuchungen haben bereits einige interessante Ansätze erbracht, welche teilweise schon realisiert wurden. Wir möchten mit einem effektiveren Wärmenetz einen noch besseren Beitrag zur Energiewende leisten“, so Michael Pöhnlein, Vorstand der Bioenergie Nordhalben eG. „Das Projekt Hochschule Hof- University of Applied Sciences und seine bisherigen Ergebnisse zeigen in der Tat bereits einige Erfolge auf. Es kann als Vorbild für viele weitere Nah- und Fernwärmenetze wirken“, so Prof. Dr. Tobias Plessing abschließend.

Förderung und Industrieprojektpartner

 

Das Projekt wird über die Forschungsstelle „Mensch-Maschine-Interface“ für die Region Kronach vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Weitere Partner im Projekt sind die ENERPIPE GmbH und die HDG Bavaria GmbH.

Die ENERPIPE GmbH mit Sitz im fränkischen Hilpoltstein steht für innovative, energiesparende Wärmesysteme. Das ENERPIPE Komplettangebot reicht von hochgedämmten Rohrsystemen sowie effizienter Steuerung der Übergabestation mit intelligenter Heizhaus-Steuertechnik bis hin zur richtigen Pufferspeichertechnik.

Die Firma HDG Bavaria mit Sitz in Massing (Niederbayern) kann auf eine mehr als vierzigjährige Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von innovativen Heizkesseln für feste Biomasse zurückblicken.

 

Quelle: Pressemitteilung Hochschule Hof

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